Das Geschäft mit Altgold ist ein wichtiger Bereich des Goldhandels. Altes, verarbeitetes Gold wird von Goldhändlern aufgekauft, aufbereitet und von Neuem in Gestalt von Feingoldbarren, Münzen oder Schmuck angeboten.
Schmuckhändler, Goldschmiede, Zahnärzte und -labore, Altgoldankäufer oder auch Privatkunden schaffen gebrauchtes Gold in Gestalt von altem Schmuck, Münzen, Kunstgegenständen aber auch Barren zu Goldhändlern. Beim Altgold werden unterschiedliche Goldlegierungen unterschieden:
- 24 Karat – 999er Gold 99,9% Goldanteil (Feingold)
- 22 Karat – 916er Gold 91,6% Goldanteil
- 21 Karat – 875er Gold 87,5% Goldanteil
- 18 Karat – 750er Gold 75,0% Goldanteil
- 14 Karat – 585er Gold 58,5% Goldanteil
- 8 Karat – 333er Gold 33,3% Goldanteil
Bevor das Altgold angekauft wird, muss vorab der Feingoldanteil der Legierung ermittelt werden. Mit Hilfe eines Spektrographen ist die präzise Zusammensetzung einer Goldlegierung und somit der genaue Goldanteil feststellbar. Hierfür wird jedes Teil getrennt in den Spektrographen getan und die Zusammensetzung der Legierung erfasst. Neben Gold befinden sich auch übrige Metalle in dieser Legierung wie beispielsweise Silber, Platin, Palladium und Kupfer. Vor der Gewichtsbestimmung werden ggf. vorhandene Steine entfernt. Der Kunde wird typischerweise marktkonform nach Gewicht des Feingoldanteils vergütet. Die in der Legierung befindlichen Restmetalle sind Abfall und werden nicht vergütet. Der Goldverkäufer bekommt den Gegenwert für sein Altgold bar ausgezahlt oder auf sein Konto überwiesen.
Der mittels des Altgoldankaufs angesammelte Altgoldbestand wird eingeschmolzen und zu Rohbarren gegossen. Von jedem Rohbarren werden Proben mit Hilfe von Bohrungen an den vier Ecken des Rohbarrens genommen und die Zusammensetzung und Menge der Legierungsbestandteile festgestellt. Dies dient zur späteren Verifikation im Falle von Unklarheiten. Die Rohbarren werden anschließend an eine Raffinerie zur Weiterverarbeitung geliefert. Die Raffinerie ermittelt anfangs die genauen Bestandteile der Legierung jedes einzelnen Rohbarrens. Diese Informationen werden danach mit den durch den Auftraggeber entnommenen Proben verglichen, um sicherzustellen, dass es sich um genau den gelieferten Barren handelt. Sollten die Werte zu stark voneinander abweichen, darf keine Weiterverarbeitung erfolgen. Die Klärung muss in diesem Fall erst über einen Schiedsrichter erfolgen. Dieser stellt fest, wo der Bruch in der Lieferkette stattfand oder woher die hohen Abweichungen kommen. Allerdings treten Unklarheiten extrem selten auf. Verlief die Verifikation erfolgreich, erfolgt die chemische Goldverarbeitung durch die Raffinerie.
Verarbeitung durch die Raffinerie
Über das Auswaschen mit Chemikalien wird das gelieferte Rohmetall auf die erforderliche Feingold-Konzentration gebracht. Dabei werden die Basismetalle der Legierung herausgelöst. In einem weiteren Waschvorgang wird das enthaltene Silber separiert. Bruch- (beschädigte Gegenstände aus Gold) und Altgold wird bei Temperaturen von bis zu 1.400 Grad Celsius zu Rohgoldbarren geschmolzen und danach in Chlor gewaschen. Das Resultat dieses Verfahrens ist 90-prozentiges Gold. Um den Feingoldgehalt zu vermehren, wird das Gold zu „Flakes“ verarbeitet, in sogenanntem „Aqua Regia“ (Königswasser = Mischung aus Salz- und Salpetersäure) aufgelöst und im Folgenden als „Goldsand“ in der höchstmöglichen Reinheit wieder verfestigt. Der Goldsand wird nochmals eingeschmolzen und in Goldgranulat verwandelt, welches das Endprodukt im Prozess der Raffinierung darstellt. Daraus werden zuletzt die erforderlichen Formen aus reinem Gold produziert, aus denen folgend Barren, Münzen oder Goldschmuck hergestellt werden können.
Die verbliebenen edlen Abfallmetalle der ursprünglichen Legierung wie Silber, Platin und Palladium werden gleichermaßen zu hoher Reinheit gebracht und können dadurch gleichermaßen zu Barren oder Münzen verarbeitet und durch den Edelmetallhändler verkauft werden.
Es ist für Goldhändler zweckmäßig, Kooperationen mit mehreren Raffinerien zu haben. Abhängig davon, wie das Feingold nach der Raffinerierung verwendet werden soll, sprich ob Barren, Münzen oder Schmuck hergestellt werden soll, kann die Lage der Raffinerie in der Nähe der Weiterverarbeitungsstätte ausgesucht werden. Sollen beispielsweise Barren gefertigt werden, ist es sinnvoll, eine Raffinerie in geringer Entfernung des Barrenherstellers zu wählen, um die Transportwege knapp zu halten, analog dazu bei Verarbeitung zu Münzen oder Schmuck. Die Vergütung kann folglich in Form von Rohgold für die Weiterverarbeitung oder aber auch monetär stattfinden.
Im Falle der monetären Bezahlung können die Mittel für den erneuten Einkauf von Altgold oder auch für Barren, Münzen oder Schmuck eingesetzt werden. Damit wäre dieser Kreislauf somit abgeschlossen.
Die PIM GOLD und Scheideanstalt GmbH mit Geschäftsführer Mesut Pazarci, aus Heusenstamm ermöglicht den physischen Kauf der Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Damit können die Vorteile unterschiedlicher Edelmetalle kombiniert werden. Die Lagerung im Zollfreilager versetzt die PIM-Kunden in die Lage, jederzeit ihre Edelmetalle in physischer Form abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Darüber hinaus hat die PIM im Altgoldhandel sehr gute Ankaufspreise für Altgold. Mehr Sicherheit ist nicht möglich.
Quelle: https://www.goldreporter.de
Bildquelle: Urheber: Maurice Tricatelle, ID: #137264740