Die Deutsche Lebensversicherung hat wirklich schon bessere Zeiten erlebt. Seit mit der Mannheimer Lebensversicherung im Jahr 2003 der erste Lebensversicherer Pleite ging und mit der Einführung des Alterseinkünftegesetzes im Januar 2005 und dem damit verbundenen Einbruch des Neugeschäftes angesichts des abgeschafften Steuerprivilegs, hat die Branche zu kämpfen.
Vor 2005 wurde die Lebensversicherung zweifach steuerbegünstigt und die Kapitalerträge waren im Vergleich zu heute noch recht üppig. Das Neugeschäft boomte und über deutsche Bilanzierungsrichtlinien war man in der Lage, einen hohen Ertragsanteil in die eigene Tasche zu kanalisieren. Doch solche Zeiten sind lange vorbei. Mittlerweile steht die Assekuranz mit dem Rücken zur Wand. Die Anlagerichtlinien schreiben den Versicherern vor, den überwiegenden Teil der Vermögen ihrer Kunden Kundengelder in Staatsanleihen zu stecken. Somit sind sie nicht mehr fähig, genügend Rendite zu produzieren, um ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen zu können.
Diese Anlagerichtlinien waren der Preis dafür, ihren Kunden steuerliche Vergünstigungen als Anreiz bieten zu können. Dieses Verkaufsargument war eine Bombe. In Deutschland gibt es zwischen 80 und 90 Mio. Verträge. Das bedeutet, dass jeder Berufstätige statistisch mehr als einen Vertrag sein Eigen nennt. Unter diesen Verträgen existieren auch eine Vielzahl Altverträge mit Garantieverzinsungen, die heute sehr hoch erscheinen. Von 1994 bis 1999 wurden den Versicherten zum Beispiel 4 Prozent p.a. garantiert. Zwar ging es in den folgenden Jahren kontinuierlich bergab mit der Verzinsung für Neuverträge, nichtsdestoweniger liegen die meisten weit über dem, was gegenwärtig erzielbar ist.
Angebot Lebensversicherung stetig in der Kritik
Die Lebensversicherung steht bereits seit vielen Jahren in der Kritik. Zu teuer, zu unrentabel, zu unflexibel, zu intransparent, um bloß ein paar der Argumente zu nennen. Ein wichtiges Anliegen blieb allerdings bis jetzt völlig außen vor, die Systemrelevanz.
Obgleich Interessensvertreter der Versicherungswirtschaft sich fortwährend eloquent gegen Argumentation von Kritikern behaupten und eine „Alles in Ordnung-Stimmung“ verbreiten, lassen Kritiker selten ein gutes Haar an dieser Produktklasse. Und das aus nachvollziehbaren Gründen. Gibt es doch kaum einen Versicherungskunden, der wirklich zufrieden mit seiner Endauszahlung ist. In der Tat liegt die Ursache jener Enttäuschung mitnichten alleinig bei den Versicherern und ihrem Vertrieb, die logischerweise mit wohlwollenden Nutzenargumenten arbeiten müssen, um ihr Angebot an den Mann zu bringen. Es ist an erster Stelle dem Charakter des Produktes zu schulden, dass es so zahlreiche Enttäuschungen gibt.
Lebensversicherungen sind relevant, selbige abzuschließen ist wichtig, denn die Anbieter legen den Deckungsstock hauptsächlich in Staatspapieren an. Insofern ist es notwendig, dass es sehr viele Menschen gibt, die ihr Vertrauen den Lebensversicherungen schenken.
Ein Hauptproblem ist die Schwierigkeit, das Angebot Lebensversicherung zu begreifen. Die meisten Kunden sehen die Lebensversicherung als eine Art Sparvertrag, der eine bestimmte Rendite verspricht. Dem ist jedoch nicht so. Wer eine Lebensversicherung abschließt, geht einen Kontrakt darüber ein, dass die Lebensversicherung sein Leben im Todes- und, bei der Kapitallebensversicherung, im Erlebensfall absichert. Die Summen sind dabei von Beginn an fest. Die Kapitallebensversicherung ist deswegen kein üblicher Sparvertrag, sondern eine ganz normale Versicherung, die einzig eine Leistung verspricht und die einen entsprechenden Beitrag kostet.
Und der Beitrag gilt dafür, dass die vertraglich vereinbarte Leistung garantiert zum vereinbarten Zeitpunkt ausgezahlt wird, bei Tod zum Todeszeitpunkt außerdem im Erlebensfall zum festgelegten Termin. Diese Vereinbarung ist verbindlich. Von daher bezeichnet man die Vertragsauflösung durch den Kunden bekanntlich auch Rückkauf. Denn der Anbieter kauft mit der Kündigung durch den Kunden sein Versicherungsversprechen zurück. Und das macht er natürlich auf keinen Fall kostenfrei, sondern zu einem geringeren Wert. Ein Autohändler, bei dem man einen Neuwagen erworben hat, kauft diesen ja auch keineswegs zum gleichen Preis zurück. Vertrag ist Vertrag und Vertrag kommt von Vertragen, sprich, sich an die Vertragsbedingungen zu halten.
Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken, wie auch der Europäischen Zentralbank, macht mitnichten nur den Anlegern zu schaffen. Auch die Versicherer, die auf die Zinsen für die Investitionen in die verzinsten Staatspapiere angewiesen sind, kommen in echte Krisenstimmung, denn diese sind ebenso abgesackt. Um den garantierten Zins für Altverträge erwirtschaften zu können, wären Staatspapiere mit höheren Verzinsungen notwendig. Aber jene finden sich nur im Ausland und sie sind nicht sicher.
Aber die Branche reagiert. Die ersten Gesellschaften veräußern ihre Altbestände an Run-off-Gesellschaften. Auf diese Weise entledigen sich der hoch zu verzinsenden Altverträge und ihrer Verantwortung den Versicherten gegenüber. Ob die Versicherten durch diese Verkäufe Nachteile erfahren, wird sich zeigen. Unwahrscheinlich ist es nicht. Die Run-off-Gesellschaften verfügen über weitaus geringere Kapitalausstattungen als die Versicherer.
Angegriffene Versicherer verschieben Geld
Aus einer Meldung des Bundesfinanzministeriums geht hervor, dass von 87 deutschen Lebensversicherern 34 unter „intensivierte Aufsicht“ durch die Finanzaufsicht Bafin gestellt wurden. Es ist absehbar, dass diese mittel- bis langfristig finanzielle Probleme bekommen könnten.
Wie „Spiegel Online“ als erstes darüber berichtete, führten diese Versicherer ungeachtet ihrer Finanzschwäche großzügig Gewinne an ihre Muttergesellschaften ab. Die Rede ist von Gewinnen in Höhe von insgesamt 276 Millionen Euro, die abgeführt wurden. Das verstehe wer will. Man beschwichtigt zwar, dass die erwirtschafteten Erträge vorwiegend den Kunden zugutekämen und dass von den in 2011 bis 2017 erwirtschafteten rund 303 Milliarden Euro, 96,3 Prozent an die Versicherten und lediglich 3,7 Prozent an die Institute gingen. Aber als Außenstehender fragt man sich schon, aus welchem Grund diese Umwege gegangen werden, zumal die Bundesregierung 2014 das Lebensversicherungsreformgesetz verabschiedet hatte. Dieses untersagt den Versicherungsunternehmen, Gewinne an ihre Anteilseigner zu zahlen, wenn die Leistungen für die Versicherten in Gefahr sind. Damit sollten die Gesellschaften stabilisiert und die Lasten der Niedrigzinsen fairer zwischen Unternehmen und Versicherten verteilt werden. Doch die Assekuranz umgeht dieses Verbot mit Hilfe von Gewinnabführungsverträgen. Vertrauensbildende Maßnahmen für die Versicherten sehen anders aus.
Weg von Geldwerten, rein in Sachwerte
Zeit ist kostbar. Einbußen hinterher zu trauern, verkleinert die Verluste leider nicht. Auch Verärgerung, Zorn oder Frustration vermindern die Verluste in keinster Weise, geschweige dessen, die Anlagestrategie nicht zu wandeln. Je früher man erkennt, dass man einen Fehler gemacht hat und je eher man diesen berichtigt, desto kleiner fallen die Gesamtverluste aus. Denn die Gesamtverluste wachsen mit der Zeit, in der man an unrentablen Verträgen festhält. Darum ist es auch kein Verlustausgleich, wenn unrentable Vorsorgeverträge stillgelegt werden, in der Hoffnung, die Einbußen dadurch wieder reinzuholen.
Die Erwartung, durch eine andere Strategie Einbußen, die realisiert wurden, wieder auszugleichen, ist im gleichen Sinne vergebens. Ein Verlust ist ein Verlust, der lässt sich eben nicht wegdiskutieren. Eine zielführendere Strategie mag höchstens das vorweg erwartete Resultat übertreffen, jedoch gleicht sie keinen Verlust aus. Jener wäre einzig verhinderbar gewesen, wenn man auf Anhieb den richtigen Weg ausgesucht hätte. Da aber niemand in die Zukunft sehen kann, merkt man immer erst später, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat.
Investitionsentscheidungen sollten auf keinen Fall von der Furcht vor Einbußen abhängig sein. Es gibt bewährte Alternativen wie zum Beispiel Edelmetalle. Edelmetalle sind Rohstoffe mit hoher Nachfrage. Sie sind Sachwerte, die zu keiner Zeit ihren Wert verlieren können. Edelmetalle sind inflations- und krisengeschützt und besitzen in aller Welt Akzeptanz.
Die PIM Gold und Scheideanstalt GmbH mit CEO Mesut Pazarci, aus Heusenstamm in der Nähe der Finanzmetropole Frankfurt am Main bietet den physischen Kauf der Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium an. Folglich können die Vorteile verschiedener Edelmetalle miteinander vereint werden. Die Lagerung im Zollfreilager ermöglicht es den Kunden der PIM, allzeit ihre Edelmetalle in physischer Form abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Mehr Sicherheit geht nicht.
Quelle: Spiegel Online
Bildrechte: Fotolia, Urheber: Tulip Design, ID: #223770021