Der Goldpreis schwankt täglich. Täglich wird ein Goldpreis ermittelt, der als Richtlinie für den Goldhandel auf der ganzen Welt gilt. Minengesellschaften, Investoren, Banken und Zentralbanken brauchen einen gemeinsamen Referenzpreis. Goldhändler und Schmuckhersteller überall auf der Welt orientieren sich an diesem Referenzpreis. Darüber hinaus gilt er auch als Basis für den Handel mit Papierzertifikaten. Doch wer legt diesen Preis fest und welche Kriterien müssen dabei berücksichtigt werden?
Die Regeln zum sogenannten Goldfixing führen bis ins Jahr 1919 zurück. Seit damals wird in London einmal täglich festgelegt, wieviel eine Unze Gold kosten soll. Handelnde Personen des Goldfixings sind fünf Banker, die an jedem Börsentag den Goldpreis ermitteln. Dieser Preis hat dann weltweit Gültigkeit und jeder, der mit der Förderung oder dem Handel von Gold zu tun hat, akzeptiert diesen Preis, denn er gilt als Referenzwert für sämtliche Goldgeschäfte.
Seit 1919 bis Ende April 2004 hat sich das Ritual in den Geschäftsräumen der Privatbank N. M. Rothschild & Sons, zu dem das Goldfixing abgehalten wird, nicht verändert. Von 1919 bis 1968 wurde einmal am Tag der Goldpreis festgelegt, danach zweimal am Tag. Am London Bullion Market bieten Gold-Händler laufend Preise, zu denen sie Gold handeln möchten. Die Preise, zu denen die größten Umsätze möglich waren, bildeten die Basis für das Goldfixing. Die Bewertung erfolgte damals in britische Pfund Sterling. Seit 1968 erfolgt das Goldfixing in US-Dollar.
Beide Papierwährungen, der US-Dollar und das Britische Pfund, haben gegenüber Gold stark an Kaufkraft eingebüßt. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde beim ersten Fixing 1919 mit 4 Pfund, 18 Shilling und 9 Pence bewertet. Heute darf man 950,11 GBP (26.03.2018) pro Unze berappen. Mit dem US-Dollar steht es nicht anders. 1968 kostete die Unze Gold 40 USD, heute (26.03.2018) 1.350,17 USD.
Nachdem sich Rothschild 2004 aus dem Goldhandel zurückzog, wurden die anderen vier Gründungsmitglieder des Fixings, Mocatta & Goldsmid, Samuel Montagu & Co., Pixley & Abell und Sharps & Wilkins in den Neunzigerjahren von Großbanken übernommen oder verkauften ihre Sitze. Heute handeln HSBC, die britische Barclays Capital, die kanadische Bank of Nova Scotia, die französische Société Générale und die Deutsche Bank den Preis für das gelbe Metall aus und das nach wie vor nach den Regeln von 1919. Jeden Werktag um 10:30 Uhr und 15:00 Uhr laufen die Sitzungen unter dem jährlich wechselnden Vorsitz einer der teilnehmenden Banken. Seit Mai 2004 werden die Absprachen telefonisch abgehalten oder über Eingabe der Preise in Handelssysteme.
Bei den Großbanken wird ein Preis von Händlern vorgeschlagen, der dem Mittel des Nachfrage- und Angebotskurses der letzten Goldtransaktion im Handel zwischen Banken entspricht. Ohne Zeitverzögerung werden diese Preisvorschläge von den Edelmetallhändlern bei den fünf Goldfixing-Banken an deren Kunden weitergegeben, die diesen Preis wiederum ihren Kunden in anderen Häusern vorschlagen, Goldproduzenten, Dienstleister zur Goldverarbeitung, Notenbanken, Geschäftsbanken und Pensionsfonds. Diese Informationskette geht weiter bis zu dem Punkt, der zu einer breiten Teilnahme großer institutioneller Kunden führen würde. Der Goldfixing-Chairman bekommt sämtliche Informationen und ermittelt einen fairen Marktpreis, zu dem alle Beteiligten dann Gold handeln würden. Nach Feststellung der Kauf- und Verkaufspreise kommt es zur Ermittlung der handelbaren Goldmenge. Lässt sich ein Gleichgewicht zwischen Kauf- und Verkaufsangeboten herstellen, erfolgt dann das Fixing. Gibt es keine Einigung, muss der Prozess wiederholt werden. „Wir sind im Gleichgewicht, und wir haben gefixt.“ Nach diesem Ausspruch des Chairmans ist der Prozess etwa zehn Minuten später abgeschlossen. Es kann jedoch auch länger dauern, wenn außergewöhnliche Situationen an den Finanzmärkten oder drohende Krisen es erfordern.
Auch die PIM Gold und Scheideanstalt GmbH mit Geschäftsführer Mesut Pazarci, aus Heusenstamm ist an das Fixing gebunden. Daher wird auch dort jeden Tag ein entsprechender Preis für den An- und Verkauf von Gold festgelegt. Die PIM bietet bietet den Kauf der physischer Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium an. Damit können die Vorteile unterschiedlicher Edelmetalle miteinander vereint werden. Die kostengünstige Lagerung im Zollfreilager ermöglicht es den Kunden der PIM, jederzeit ihre Edelmetalle in physischer Form abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Mehr Sicherheit ist nicht möglich.
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