Dass Manipulationen, bei Kursen von Gold und Silber stattfinden, ist unstrittig, wenn man sich die Kursentwicklungen genau anschaut. Nun hat der frühere Deutsche-Bank-Trader David Liew dieses bestätigt. Seine Aussage vor einem Gericht der USA zeigt auf, dass Liew bei der Deutschen Bank die Manipulation der Edelmetallpreise an den Terminmärkten lernte. Es ist offensichtlich, dass Liew nicht die Ausnahme ist und Trader anderer großer Finanzinstitute ebenfalls an Manipulationen beteiligt waren.
Am 29.06.2017 bekannte sich David Liew vor einem Bundesgericht in Chicago Schuldig für den Tatbestand das Betrugs. Gemeinsam mit anderen Tradern hatte Liew für die Deutsche Bank AG Maßnahmen ergriffen, um den Terminhandel für Gold, Silber, Platin und Palladium zu manipulieren. Damit bestätigte er die Praxis, die hinter der unlogischen Entwicklung der Edelmetallpreise steckt.
Nach Berichterstattung von Bloomberg war David Liew geständig und arbeitet derzeit mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Das amerikanische Justizministerium und die US-Börsenaufsicht CTFC untersagten ihm daraufhin den Börsenhandel auf unbestimmte Zeit. Gegen die Deutsche Bank wurde gegenwärtig noch keine Anklage erhoben.
Die konkreten Vorwürfe gegen David Liew lauten „Spoofing“ und „Front-Running“. Über „Spoofung“ redet man, bei der Platzierung von Aufträgen zum Kauf oder Verkauf von Terminkontrakten mit dem Zweck der Preismanipulation, ohne die Absicht, diese Aufträge später auch auszuführen. Von „Front-Running“ spricht man, wenn Trader den Aufträgen ihrer Kunden zuvorkommen und so auf deren Kosten Gewinne erzielen.
Für die ohnehin schon durch zahlreiche Prozesse gebeutelte Deutsche Bank bedeutet diese Zusammenarbeit zwischen ihrem früheren Mitarbeiter mit der Staatsanwaltschaft einige zusätzliche Probleme. Denn obwohl David Liew in vielen Fällen ein Einzeltäter war, ist offensichtlich, dass er in hunderten Fällen das „Spoofing“ mit mindestens drei anderen Tradern der Deutschen Bank abstimmte.
Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass David Liew diese Methoden von seinen Kollegen bei der Deutschen Bank beigebracht bekam. Nach seinem Bachelor-Studium kam er im Juli 2009 zur Deutschen Bank und wurde dort noch im gleichen Jahr beim Metallhandel in der Asien-Pazifik-Region eingesetzt, wo ihm erfahrene Trader, so heißt es in den Gerichtsunterlagen, das „Spoofing“ lehrten.
Diese Zusammenarbeit, um mit anderen Tradern der Deutschen Bank Edelmetallkurse zu manipulieren, dauerte bis Februar 2012 an. Um einen falschen Eindruck von Nachfrage und Angebot zu erwecken, wurden Aufträge beim Chicago Mercantile Exchange (CME) eingestellt, die aber tatsächlich nicht ausgeführt werden sollten. Ziel war es, die Kurse von Terminkontrakten zu manipulieren oder mehr Marktteilnehmer zum Trading zu ermutigen.
Manipulationsvorwürfe treffen die Deutsche Bank nicht zum ersten Mal. Die Deutsche Bank hatte in jüngerer Vergangenheit schon mit den US-Regulierungsbehörden mehrere Vergleiche in Milliardenhöhe schließen dürfen, in denen es unter anderem um Zinsmanipulation ging. Ein Fall, wo eine Bank ertappt wurde. Aber was ist mit den vielen Fällen, die niemand entdeckt und die trotzdem großen Einfluss auf die Preisentwicklung haben? Die Preise für Gold und Silber entwickeln sich aktuell nicht typisch. Edelmetallkurse stiegen immer an, wenn es irgendwo auf unserem Erdball eine Krise gab, die eskalierte oder zu eskalieren drohte. Aus der daraus folgenden Unsicherheit gab es immer einen enormen Preisanstieg bei diesen Edelmetallen. Kein Wunder, sind doch Gold und Silber bewährte Krisenwährungen.
Aktuell geht es aufwärts. Der Goldpreis kletterte bereits am Mittwochabend (26.07.) über die wichtige charttechnische Schwelle von 1.257 US-Dollar. Auf diesem Niveau wurden im Jahresverlauf schon mehrfach Zwischenhochs markiert. Am heutigen Nachmittag um 15:00 Uhr wurden bereits Kurse von 1.269 US-Dollar erreicht. Seit dem Juli-Tief bei 1.212 US-Dollar (07.07.) hat Gold somit wieder über 4 Prozent zugelegt. Der stark gestiegene Euro-Kurs dämpfte dagegen den in der Gemeinschaftswährung notierten Goldpreis. Mit 1.075 Euro notierte dieser nur etwa 1,3 Prozent über dem 4-Wochen-Tief. Die Silber-Unze kostete 16,72 US-Dollar. Das entsprach 14,24 Euro. Das Edelmetall löste sich damit wieder gut 7 Prozent von seinem Jahrestief.
Diese Entwicklung hat jedoch nichts mit Manipulationen, sondern mit der Entscheidung der US-Währungshüter zutun, die den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 1,00 bis 1,25 Prozent beließen. Es ist jedoch anzunehmen, dass dieser Wert ohne Manipulationen längst durchbrochen worden wäre.
Ein Grund, den Goldpreis zu manipulieren, läge vor, wenn in London erheblich weniger physisches Gold zur Verfügung stände, als vermutet. Ein stark ansteigender Goldkurs ist eine Reaktion auf eifrige Käufe, was eine Verknappung nach sich zieht. Investoren könnten vermuten, die Herausgabe eingelagerten Goldes zu verlangen. Es wäre ähnlich wie mit dem Bargeld, wenn ein Run auf die Banken erfolgt und alle ihr Bargeld abheben wollen. Wenn zu viele Kunden ihr Gold physisch haben möchten, könnten die Banken möglicherweise nicht vollständig liefern. Es wurden behördliche Untersuchungen eingeleitet. Würden sich diese Verdachtsmomente als richtig erweisen, könnte das bedeuten, dass noch mehr Kapital aus Goldfonds abgezogen und in physisches Gold investiert würde. Teilweise ist dieser Vorgang bereits im Gange.
Unabhängig von Preismanipulationen sind physisches Gold und Silber die Krisenwährungen schlechthin und damit als wichtiger Teil eines ausgewogenen Portfolios nicht wegzudenken. Die PIM Gold und Scheideanstalt GmbH mit Geschäftsführer Mesut Pazarci, aus Heusenstamm bietet den physischen Kauf der Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium an. Damit können die Chancen unterschiedlicher Edelmetalle miteinander vereint werden. Die Lagerung im Zollfreilager ermöglicht es den Kunden der PIM, jederzeit ihre Edelmetalle physisch abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Mehr Sicherheit geht nicht.
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