Bei der Vermarktung von Lebensversicherungen wird meist mit Hilfe von Beispielrechnungen dargestellt, wie sich das Versicherungsguthaben entwickeln kann. Doch gerade bei Fondspolicen sind solche Beispielrechnungen gar nicht aussagekräftig, denn bereits die Beschaffenheit dieser Produkte sabotieren jegliche Vorhersage. Dazu kommt ein einfallsreicher Umgang mit Kosten, mit dessen Hilfe die Berechnungen zu Gunsten besserer Ablaufergebnisse verschönert werden können.
Wer ein Finanzprodukt zeichnet, möchte wissen, was das bringen kann – das ist normal und verständlich. Was liegt also näher als dem Kunden die Information zu geben, die ihn zum Abschluss motivieren kann? In der Verkaufspraxis ist es legitim, zu vereinfachen und zu beschönigen. Dieses ungeschriebene Gesetz nehmen die Lebensversicherer sehr ernst und setzen es brav in die Praxis um. Beispielberechnungen sollen dem Kunden illustrieren, wie sich sein Vertrag entwickelt und mit welcher Ablaufleistung er rechnen kann. Die Krux dabei ist, dass es in Deutschland keinen Versicherten gibt, der einen Vertrag hatte, der auch nur ansatzweise mit einer zuvor gemachten Beispielrechnung übereinstimmte. Fairerweise muss man feststellen, dass es Beispielrechnungen erst gibt, seit der Computer zur Ausstattung des Vertreters oder Verkäufers gehört, also seit Beginn der Neunzigerjahre.
Bei Berechnungen von Kapitallebensversicherungen werden Beispielrechnungen auf der Basis von Zins- und Überschussdaten aus der Vergangenheit ausgegeben. Leider sind Zukunft und Vergangenheit zwei verschiedene Paar Schuhe. Wer sich also auf Simulationen mit Zinsentwicklungen aus der Vergangenheit verlässt, könnte fehlgeleitet werden: „Prognosen sind schwierig – besonders wenn sie sich auf die Zukunft beziehen“, ist nicht selten eine Erkenntnis.
Fondspolicen haben keine Zinsen
Eine Simulation für eine Fondspolice wird in der Praxis mittels einer für die gesamte Laufzeit unterstellten, konstanten Jahresrendite erstellt. Hierbei ergeben sich jedoch einige Fehlerquellen.
Gleichbleibende Rendite
Es existiert kein Fonds, der über eine konstante Rendite über eine längere Laufzeit verfügt. Die Preise der Fondsanteile unterliegen – wie auch der Kurs von Aktien oder Anleihen – Wertschwankungen. Diese sind niemals gleichmäßig und daher unberechenbar. Man kann bestenfalls einen Durchschnitt über einen gewissen Zeitraum ermitteln. Jedoch bedeutet ein Durchschnitt nicht, dass die Kurse der Anteile gleichmäßig verlaufen.
Ein Beispiel soll das verdeutlichen: Der Templeton Growth Fund ist ein internationaler Aktienfonds auf US-Dollar-Basis. Würde man die vergangenen 10 Jahre (Performance 10 Jahre: 22,4%) als Basis für die Durchschnittsrendite wählen, müsste man rund 2,04% p.a. als Berechnungsgrundlage ansetzen. Rechnet man Zins und Zinseszins, benötige man einen Zinssatz von 2,55% p.a., um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, welches der Fonds im gleichen Zeitraum erreichte. Das allein zeigt schon eindrucksvoll, dass eine durchschnittliche Fondsrendite keinesfalls einem Zins gleicher Höhe entspricht, denn ein Fonds hat keinen Zinseszins.
Würde man den Zeitraum von 1990 bis 2000 wählen, käme man auf einen Zinssatz von 18,67% p.a., für 1980 bis 1990 käme man auf 9,68% p.a.. Die 10-Jahres-Durchschnittsrenditen variieren jedoch auch bei viel kürzeren Zeitabständen. Zum Beispiel läge der Zinssatz, der die Durchschnittsrendite von 1989 bis 1999 beschreibt, bei 15,11% p.a., was im Vergleich zu den 18,67% für den gleichen Zeitraum nur ein Jahr später beachtlich weniger ist. Selbst die Betrachtung nur um wenige Wochen versetzt, kann zu einem völlig anderen Ergebnis führen. Durchschnittsrenditen von Aktienfonds sind somit immer mit Vorsicht zu genießen und geben keinerlei Aufschluss darüber, wie sie sich zukünftig entwickeln werden.
Durchschnitt passt nicht
Eine durchschnittliche Rendite kann bei Aktienfonds auf verschiedene Weise zustande kommen. Großen Einfluss hat zum Beispiel die Volatilität, die darstellt, wie stark ein Fonds schwankt.
Auch hier kann ein einfaches Beispiel Aufschluss darüber geben, wie wenig Durchschnittsrenditen von Fonds über ein Endergebnis aussagen können. Anfangskapital: 10.000 Euro (siehe Tabelle).
Fonds A | Fonds B | Fonds C | |
Jahr 1 | 10% | 50% | –10% |
Jahr 2 | 10% | –50% | –10% |
Jahr 3 | 10% | –10% | –10% |
Jahr 4 | 10% | 40% | –5% |
Jahr 5 | 10% | 20% | 85% |
Durchschnitt: | 10% | 10% | 10% |
Endkapital: | 16.105,10 Euro | 11,340,00 Euro | 12.821,18 Euro |
Obwohl alle 3 Beispielfonds im Schnitt 10% p.a. gebracht haben, variiert das Endergebnis deutlich. Das beweist, dass man bei der Berechnung von Fonds nicht einfach Durchschnittsrenditen unterstellen darf. Eine Zinseszinsberechnung, wie sie in Beispielrechnungen verwendet wird, ist somit für Fondsanlagen ein völlig falscher Rechenansatz.
Kreativer Umgang mit Kosten
Seit der Einführung des Versicherungsvertragsgesetzes Anfang 2008 hat sich für den Versicherten vor allem eines geändert: Das Versicherungsvertragsgesetz schreibt eine transparente Offenlegung der Kosten vor. Zugegeben, wenn man Bescheid weiß und die Versicherungsterminologie versteht, ist es durchaus möglich, diese Informationen zur Kostensituation vollständig aus den jedem Vertrag beiliegenden Merkblättern herauszulesen. Der Versicherte wird mit Papier und Informationen erschlagen. Das ist für den Versicherungsnehmer nicht unbedingt eine Erleichterung und führt selten zu besserem Verständnis. Das eigentliche und wichtigste Anliegen dieses Gesetzes wird bis heute nicht umgesetzt: Die für einen Laien einfach nachvollziehbare Kostentransparenz. Und so haben es die Versicherer leicht, ihre Kostenkalkulation so positiv wie möglich bei Beispielberechnungen einzubringen. Bei Fondspolicen kann man da schon mal überrascht werden, wenn man sich z. B. mal ein Angebot mit 0% Wertentwicklung rechnen lässt. Bei einer solchen Berechnung sollte die Kostensituation nachvollziehbarer werden, denn man bekommt einen direkten Einblick darin, wie viele Gebühren abgezogen werden und was dann nach Abzug der Kosten im Topf übrig bleibt. Wer diese Berechnung durchführt, wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, denn bei einigen Anbietern ist am Ende das Guthaben genauso hoch oder es wächst über den Betrag hinaus, den man bis dahin eingezahlt hat. Wie ist das möglich? Wenn man keine Wertentwicklung hat, muss das Guthaben nach Abzug von Kosten geringer sein als der Betrag, den man eingezahlt hat. Und wenn dem nicht so ist, so kann die Berechnung nicht stimmen.
Das Geheimnis ist die Kapitalanlage. Der Gesetzgeber hat die Kostentransparenz für die Versicherungskosten vorgeschrieben, aber nicht für die darin enthaltende Kapitalanlage und deren Kosten, sprich die Zielanlagen für das Investment. Ein erheblicher Anteil der Kosten in einer Fondspolice entsteht jedoch innerhalb der Fonds und an denen ist der Versicherer in aller Regel in Form von so genannten Kick-Back-Provisionen beteiligt. Diese Kick-Back Zahlungen werden dem Kunden gegenüber oftmals gar nicht transparent gemacht. Bei einigen Gesellschaften fließt sie dann in Form von einer Überschussbeteiligung oder auch einem Treuebonus im Angebotsausdruck als Gutschrift in die Berechnung ein und sorgt so für eine positiv manipulierte Ablaufleistung. Wieder andere Gesellschaften am Markt spiegeln die Fonds. Das heißt, sie bilden Fonds mit höheren Gebühren nach. Aufgrund der höheren Gebühren können Sie entsprechend größere Rückvergütungen in der Angebotsdarstellung ausweisen. Das Fatale ist, das zwar die Rückflüsse in der Beispielrechnung Berücksichtigung finden, die Kostenpositionen der Kapitalanlage allerdings nicht. Im Falle der Fondsanlagen spielt es den Versicherern somit in die Karten, denn dort wird keine Transparenz vorgeschrieben. Das eröffnet aber auch Türen und Tore, dort zusätzliche Kosten zu verstecken. Von vollständiger Kostentransparenz kann also keine Rede sein.
Ein weiteres Missverständnis bei der Betrachtung von Angebotsausdrucken besteht in dem Glauben, dass – bei einer unterstellten Wertentwicklung von z. B. 9% p.a. in der Beispielberechnung –, auch tatsächlich 9% Rendite beim Kunden ankommen. Je nach Art, der für die Kapitalanlage gewählten Fonds, müssen die Gebühren berücksichtigt werden, die in den Fonds anfallen. Die Total Expense Ratio (TER) soll auf einen Blick Klarheit schaffen. Sie ist eine Kennzahl, die die Kostensituation rund um die Management- und Depotbankgebühr und die sonstigen Betriebskosten darstellt. Je geringer die TER, desto besser ist die Kostensituation. Doch leider werden nicht alle Gebühren in der TER erfasst. Der Ausgabeaufschlag, die Transaktionskosten und eventuelle performanceabhängige Gebühren werden leider nicht berücksichtigt. Vor allem die Transaktionskosten stellen einen sehr hohen Faktor dar, den man nicht ignorieren kann. Sie bilden einen Löwenanteil der Gesamtkosten eines Fonds. Transaktionskosten kann man aber in den Griff bekommen. Kostengünstige Indexfonds, die auf aktives Management verzichten und lediglich den Index (z. B. den DAX) nachbilden (so genannte Exchange Trading Funds oder ETF), haben vergleichsweise geringe Transaktionskosten.
Bei einer Marktentwicklung von durchschnittlich 9% Rendite p.a. vor Kosten kommen bei einer herkömmlichen Fondspolice im Schnitt tatsächlich nur noch 3% bis 5% Nettorendite beim Kunden an. Die Darstellung einer neunprozentigen Wertentwicklung stellt somit ein hohes Maß an Zweckoptimismus dar, denn in Wirklichkeit kommt nur knapp die Hälfte der Rendite im Vertrag tatsächlich an.
Wie sehr sich die Kosten bei einer Fondspolice auswirken können, erfährt man, sobald man eine Fondspolice mit einem Rechentool für Versicherungsmathematiker nachrechnet. Wenn man einen solchen Vertrag mal über die gesamte Laufzeit durchrechnet und dabei nicht einmal überhöhte Kosten unterstellt, sondern nur das marktübliche Minimum zugrunde legt, erhält man ein verblüffendes Ergebnis:
Bei einer Fondspolice mit 150 Euro Monatsbeitrag, bei einem vergleichsweise günstigen Versicherer, der in seiner Beispielrechnung bei 9% Wertentwicklung eine Endauszahlung von über 370.000 Euro nach 35 Jahren ausweist, kommt man auf ein völlig anderes Ergebnis. Bei dieser Konstellation kommen etwa 62.000 Euro an Kosten zusammen. Das ist nicht wenig, wenn man bedenkt, dass insgesamt nur 62.000 Euro eingezahlt werden. Eine Berücksichtigung aller Kosten würde somit eine Korrektur der Ablaufsumme bei einer unterstellten Wertentwicklung von 9% auf rund 175.800 Euro vor Steuer nach sich ziehen. Im Vergleich zur Ablaufleistung von 370.000 Euro, wie sie der Versicherer ausweist, käme es also zu einer Differenz von knapp 194.200 Euro, die auf entgangene Gewinne durch höheren Kostenabzug zurück zu führen sind. Der beträgt nämlich für den Versicherungsanteil insgesamt abgerundet 12.000 Euro und für die Kapitalanlage abgerundet 51.000 Euro. Der Kunde wüsste erst über die Nettorendite des Produktes, nach Abzug aller Kosten Bescheid. Diese Nettorendite wird aber noch durch Steuern und den Kaufkraftverlust (Inflation) geschmälert.
Die Suche nach der Rendite
Eine schwierige Aufgabe für viele Anleger und Sparer ist, dass man mit sachwerthinterlegten Investments wie z. B. Fonds oder auch Edelmetallen keine Prognose für die Zukunft bekommt. Man kann lediglich zurückschauen und daraus Schlüsse für die Zukunft ziehen. Doch selbst diese Herangehensweise ist nicht mehr als Kaffeesatzlesen hilfreich, denn jede Sachwertanlage entwickelt sich jedes Jahr anders als in den vorangegangenen Jahren.
Jedoch sollte man sich die Frage stellen, ob es wirklich notwendig ist, zu wissen, was am Ende herauskommt. Die Anlageformen, bei denen man das genau ausrechnen kann, sind ausschließlich Geldwertanlagen. Nur hier kann man sich absolute Klarheit verschaffen. Der Preis den man dafür jedoch bezahlt, ist sehr hoch. Geldwertanlagen sind unrentabel, werden durch die Inflation aufgezehrt und sind vom weiteren Existieren der zugrundeliegenden Währung abhängig. Man kann sich zwar den Nominalbetrag ausrechnen, der nach einer gewissen Laufzeit zur Verfügung stehen wird, wieviel man sich aber dafür noch kaufen kann, wird sich erst dann zeigen. Also gibt es auch bei Geldwertanlagen keine Gewissheit als mit einem ungewissen Ergebnis von sachwertorientierten Anlagen.
Die Lösung: Gelassenheit
Wer immer genau wissen will, wieviel er in einem gewissen Zeitraum erwirtschaftet, findet nur Anlageformen, die echten Vermögensaufbau kaum möglich machen. Es gilt, loszulassen, sich mit den Zusammenhängen zu befassen und sich für ein Anlagekonzept zu entscheiden mit einem ausgewogenen Gleichgewicht aus Sicherheit und Chance. Und hier gibt es keine Alternative zu Sachwertanlagen. Angefangen bei Edelmetallen, die mindestens 20% des Vermögens ausmachen sollten, besser sogar mehr bis zu Fondsanlagen oder –sparplänen mit geringen Gebühren und breiter Streuung in sichere Standartwerte. Hier bieten Sich ETFs an, die mittlerweile jede Bank oder Plattform anbieten kann.
Bei Edelmetallen macht es die Mischung. Gold ist z. B. seit Jahrhunderten ein bewährtes Gut und ein ausgezeichneter Vermögensspeicher. Man muss bei Edelmetallen jedoch nicht ausschließlich auf Gold setzen, sondern kann auch andere Metalle erwerben, die durch ihre Eigenschaften eine hohe Nachfrage in Industrie, Medizin usw. besitzen. Rohstoffe sind nicht unendlich und somit sehr werthaltig. Die PIM Gold und Scheideanstalt GmbH bietet als Spezialist für Edelmetalle die Möglichkeit, sich an 4 der interessantesten Edelmetalle zu beteiligen, nämlich Gold, Silber, Platin und Palladium. Schwerpunkte liegen jedoch auf den beliebtesten Edelmetallen, Gold und Silber.
Die Beantwortung der Frage nach einem günstigen Einstieg bei Edelmetallen ist übrigens leicht. Entscheidet man sich z.B. mit einem festen Sparbeitrag regelmäßig zu kaufen, ist der beste Zeitpunkt jederzeit gegeben. Durch den Einsatz eines konstanten Betrages kauft man immer optimal ein. Wenn die Preise vergleichsweise hoch sind, erhält man automatisch weniger Edelmetall und wenn die Preise gering sind, kauft man entsprechend mehr Edelmetall ein. Auf Dauer, kann man so einen ordentlichen Edelmetallbestand aufbauen.
Die Produktionskosten für kleine Barren/Münzen sind im Verhältnis zum Materialwert um ein Vieles höher als für größere Barren/Münzen, da sich da die Produktionskosten besser verteilen können. Doch um große Barren wie z. B. 1 kg Gold zu erwerben muss man den entsprechenden Kaufpreis von momentan ca. 38.000 Euro zur Verfügung haben. Wer das nicht kann, muss kleinere Stückelungen erwerben oder monatlich ansparen.
Die PIM Gold und Scheideanstalt GmbH mit Geschäftsführer Mesut Pazarci, aus Heusenstamm bietet den Kauf der physischer Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium an. Damit können die Vorteile unterschiedlicher Edelmetalle miteinander vereint werden. Die kostengünstige Lagerung im Zollfreilager ermöglicht es den Kunden der PIM, jederzeit ihre Edelmetalle in physischer Form abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Mehr Sicherheit geht nicht.
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